Fernsteinsee/ Samaranger See
Angelockt durch zahlreiche Berichte im Internet und der
Taucherpresse entschloss ich mich Anfang August an einer Ausfahrt zum Hotel
Schloß Fernsteinsee teilzunehmen, um selbst einmal die 'Perlen Tirols'
und den Bergseemodus meines Tauchcomputers kennen zu lernen.
Allgemeines Das Hotel und die beiden Seen befinden
sich in unmittelbarer Nähe des Fernpasses und sind von Deutschland
über mautfreie Straßen z. B. von Füssen aus in etwa einer
halben Autostunde zu erreichen. Die Seen und das umliegende Gelände
gehören zum Hotel, daher ist die obligatorische Tauchgenehmigung nur in
Verbindung mit min. zwei Übernachtungen erhältlich. Das Tauchen im
kleineren Samaranger See ist sowohl zeitlich und auch hinsichtlich der Anzahl
der Taucher limitiert. Anmeldelisten werden an der Rezeption im Hotel
geführt. Der Fernsteinsee ist, abgesehen von der Genehmgiungspflicht,
ganztägig (und auch in der Nacht) betauchbar. Als Nachweis der eigenen
Tauchfertigkeiten werden z.Zt. 50 (Fernsteinsee) bzw. 100 (Samaranger See)
geloggte Tauchgänge gefordert.
Hotel/Unterkunft
Das ****- Hotel bietet Einzel- und Doppelzimmer mit
einfacher Ausstattung im Haupthaus direkt an der Strasse sowie
großzügige Suiten im Schloß an. Die Preise bewegen sich
für alle Angebote auf gehobenen Niveau, da man sich der Besonderheiten des
Tauchens im kristallklaren Bergseen durchaus bewußt ist.
Schließlich gibt es ja auch keine Alternative! Sauberkeit und Zustand der
Zimmer sind an sich O.K., die technischen und sanitären Einrichtungen sind
dagegen veraltet. So verfügen z.B. die Räumlichkeiten über
Einrichtungen wie TV und Radio aus der 70er Jahre- Post- Röhren- Ära
und den Betten merkt man ihr Alter leider auch nur allzu deutlich an. In dem
sehr kleinen Bad/WC (nur Dusche) sollte man sich auch nicht zu lange (oder zur
falschen Zeit) aufhalten, sonst gibt es leider nur noch kaltes Wasser. Aber
einem echten Taucher macht das ja sowieso nichts aus... Beim
Frühstück empfiehlt es sich, nicht(!) zu früh aufzustehen. Wer
lieber Tee statt Kaffee mag, ist durch Selbstbedienung klar im Vorteil,
ansonsten sollte man besser 20 Minuten Geduld mitbringen. Am Abend erwartet den
Hungrigen dann das bekannte Fünf- Gänge- Menü mit
Spezialitäten der Region, anschließend darf man es sich in der Bar
gemütlich machen. Dort kann man einen hypermodernen High- Tech- Tresen
bewundern, der sicher vergessen läßt, daß die Abrechnung
manchmal nicht so recht stimmen mag. Insgesamt ist alles gerade noch im
grünen Bereich, aber ein paar Sternchen und Euros weniger hätten es
auch getan...
Tauchen/ Tauchplätze
Das Hotel ist keine Tauchbasis, hier gibt es keinen Shop
oder gar ein Ausbildungsangebot. Überhaupt sind Ausbildungs- TGs in den
Seen untersagt. Allerdings kann man seine leeren Flaschen an zwei
Selbstbedienungs- Kompressoren mit Jeton- Einwurf füllen. Die
Wertmünzen sind für EUR 5,50 im Hotel erhältlich und schalten
die Anlage für eine bestimmte Dauer frei. Ob diese Zeit für eine
Füllung ausreicht, hängt dann von Restdruck und Flaschengrösse
sowie dem eigenen Geschick ab, ggf. schnell eine Flasche zu wechseln. Wenn
jedoch Münzautomat oder Kompressor ganz ausfallen, gerät ein
ausgeklügelter Tauchplan schon mal ins wanken. Daher sollte man besser
immer eine volle Reserve- Flasche extra einplanen. Am Fernsteinsee gibt es
drei ausgewiesene Einstiegs- Stellen, von denen ich nur die erste und letzte
genutzt habe. Der Einstieg direkt unterhalb der Brücke am Bootshaus eignet
sich wegen der Nähe zum Hotel am besten für einen Nacht-TG, bei dem
man die eine oder andere 'angelutschte' Flasche auf Minimaldruck bringen kann.
Allerdings ist in der Nacht trotz der guten Sicht nichts wirklich Interessantes
zu sehen. Im Dunkeln ähnelt dieser Abschnitt eher einer überfluteten
Wiese mit anfangs 1,6m Tiefe. Erst nach ca. 10min. 'herumpaddeln' erreicht man
eine Stelle mit Baumstämmen auf ca. 6m Tiefe. |
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